Zur Ministererlaubnis für die Übernahmen von Kaiser´s Tengelmann durch EDEKA erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt:
„Ich sehe die Übernahme von Kaiser´s Tengelmann durch EDEKA mit großer Skepsis. Die ohnehin schon sehr große Konzentration im Lebensmittel-Einzelhandel nimmt durch diese Entscheidung weiter zu. In der Konsequenz drohen dauerhafte Nachteile für die Verbraucher und die Landwirtschaft. Langfristig werden die marktmächtigen Unternehmen die Preise diktieren, sowohl bei den Zulieferern, als auch an den Regalen. Der Wettbewerb wird zukünftig noch mehr über den Preis stattfinden, statt über die Qualität. Bereits heute stehen viele kleine und mittlere Erzeuger wenigen marktbeherrschenden Einkäufern gegenüber, mit dem Ergebnis sinkender Preise und Einkommen für die Landwirtschaft.“ Quelle: BMEL
Anm. d. Red.: Die Befürchtungen von Minister Schmidt werden von weiteren Verbänden und Wissenschaftlern geteilt. Noch im August 2015 hat die Monopolkommission unter Vorsitz des Rechtswissenschaftlers Daniel Zimmer dem Minister Gabriel einstimmig empfohlen, den Antrag von Edeka und Tengelmann abzulehnen. Gabriel ignorierte mit seiner Entscheidung dieses Votum der ihn beratenden Kommission und hob das Verbot des Bundeskartellamts auf.
Nach der Entscheidung des Ministers kündigte der Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer seinen Rücktritt an und übte scharfe Kritik an Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). So hält er die Entscheidung, per Sondererlaubnis eine Übernahme von 450 Kaiser?s-Supermärkten durch Edeka zu genehmigen, für "eine klare Fehlentscheidung", so Zimmer in der "Welt".
Entscheidungen Gabriel's zum EEG führten in der Vergangenheit und Gegenwart schon zu unvorteilhaften Auswirkungen für die Landwirtschaft.