(BFL/DLG). Zurzeit wird eine „intensive gesellschaftliche Debatte um negative Auswirkungen der Massentierhaltung auf Mensch und Umwelt“ in Deutschland geführt. Im Fokus stehen dabei verschiedene gesetzliche Vorschriften zur Reduzierung der Stickstoffemissionen wie beispielsweise die Novellierung der Düngeverordnung und Düngegesetzgebung, die EU-Richtlinie zur nationalen Emissionsminderungsverpflichtung (NEC-/NERC-Richtlinie) sowie die aktuelle Überarbeitung der TA-Luft (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft).
Von den neuen zu erwartenden Vorschriften der TA-Luft sind sowohl immissionsschutzrechtliche genehmigungsbedürftige Tierhaltungsanlagen für Rinder, Schweine und Geflügel (IE-Anlagen) als auch solche betroffen, für die eine Baugenehmigung (ohne Öffentlichkeitsbeteiligung) ausreicht. Die Vorgaben sollen dann unter Berücksichtigung der Verhältnismäßigkeit nicht nur für Neubauten sondern auch für genehmigte Stallanlagen gelten. Bislang ist im Entwurf zur TA-Luft eine Nachrüstungspflicht innerhalb weniger Jahre vorgesehen.
Das Regelwerk der BVT enthält allgemeine Informationen über die intensive Schweine- und Geflügelproduktion in Europa. Sie beschreibt einsetzbare Emissionsminderungstechniken, die von den EU-Mitgliedstaaten verbindlich einzuhalten sind. Nicht nur der Einsatz von Abluftreinigungsanlagen sondern auch effektive Minderungsmaßnahmen, welche die Freisetzung von Ammoniak im Stall minimieren, kommen als Emissionsminderungstechnik in Betracht, um einerseits die Umweltwirkung zu verbessern, v. a. aber um den tierhaltenden Betrieben in Deutschland die Existenz zu sichern.
Anläßlich vieler offener Fragen veranstaltet die DLG am 30. Mai 2017 in Kassel das DLG-Forum „Emissionsmindernde Maßnahmen in der Tierhaltung“, dass sich an Genehmigungsbehörden, Umwelt- und Landwirtschaftsministerien sowie Ingenieurbüros, interessierte Landwirte und Interessenvertreter wendet, um neben dem Einsatz der Abluftreinigung auch verfahrensintegrierte emissionsmindernde Maßnahmen im Kontext der Neufassung der TA Luft sowie der best-verfügbaren Techniken (BVT) zu diskutieren.
Weitere Informationen zur Anmeldung und zum Programm entnehmen Sie bitte einem Flyer.