(ADR/ZDS). Die deutsche Nutztierhaltung befindet sich im Wandel ebenso wie die gesellschaftlichen Erwartungen an die Branche. Indikatoren sind der fortschreitende Strukturwandel in der Rinder- und Schweinehaltung, der durch eine Reduzierung der Anzahl Nutztierhalter sowie durch Fusionen und Kooperationen der Mitgliedsorganisationen gekennzeichnet ist. Daher haben die Vorstände und die Mitglieder der verschmelzenden Verbände in der Rinder- und Schweineproduktion die Notwendigkeit gesehen, die bisherigen Verbandsstrukturen auf Bundesebene zu überdenken, mit dem Ziel Ressourcen zu bündeln.
Die in Politik und Gesellschaft diskutierten Themen betreffen die Rinder- und Schweinehalter gleichermaßen. In der Gesetzgebung werden die Tierarten Rind und Schwein gemeinsam behandelt, sei es im Tierschutzrecht, im Tierzuchtrecht oder Tiergesundheitsrecht.
Die verschmelzenden Verbände stellen sich dieser Entwicklung durch Aufbau eines gemeinsamen Verbandes, um eine zukunftsfähige Nutztierhaltung in Deutschland sichern zu können.
Die Interessenvertretung nehmen bisher in der Rinderzucht die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. (ADR) und in der Schweineproduktion der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e. V. (ZDS) wahr. Die ADR hat vier Mitgliedsverbände: den Deutschen Holstein Verband, den Bundesverband Deutscher Fleischrinderzüchter und –halter, die Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen und den Deutschen Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfung. Die Mitglieder dieser Verbände haben die Notwendigkeit gesehen, ihre Arbeit in einem Gesamtverband zu konzentrieren. Gleichzeitig soll durch das Zusammenführen der Verbände der Rinder- und Schweineproduktion eine starke Interessenvertretung erreicht werden.
Die Verschmelzung wird sich positiv für die Mitglieder auswirken. Themen, die bisher in mehreren Verbänden bearbeitet worden sind, werden fachlich zusammengeführt. Dies wird mit einer Rationalisierung und Effizienzsteigerung der Arbeit verbunden sein. Die Einbeziehung der Mitglieder über Arbeits- und Projektgruppen zu einzelnen Themen wird die Meinungsbildung unterstützen. Dieses soll dazu führen, Themen frühzeitig zu erkennen und aufzugreifen sowie im Sinne der Mitglieder zu bearbeiten, sei es auf politischer oder fachlicher Ebene. Damit wollen wir sicherstellen, dass Rahmenbe-dingungen im Sinne der Landwirte und der Unternehmen gestaltet werden und die Nutztierhaltung eine Zukunft in Deutschland hat. Neben der öffentlichen und politischen Interessenvertretung wird die fachliche Arbeit weiterhin ein Schwerpunkt im neuen Gesamtverband Bundesverband Rind und Schwein sein.
Die erste Mitgliederversammlung findet am Dienstag, dem 16. Mai 2017 unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.