(BFL). Eine schnelle Siloöffnung schon nach 14 Tagen Silierdauer, keine Nacherwärmung oder Schimmelbildung und eine bessere aerobe Stabilität - das verspricht Schaumann mit dem Siliermittel Bonsilage Speed G für Gras- und Kleegrassilage und Bonsilage Speed M für Maissilage und GPS. Das wollten Gudrun und Claus Bock aus Nübbel nun genau wissen und haben das Siliermittel auf ihrem Milchviehbetrieb getestet.
Anpacken ist ihr Ding. „Man muss bei vielen Dingen einfach erst mal anfangen“, sagt Gudrun Bock. Die Agraringenieurin weiß wovon sie spricht. Nach ihrer Ausbildung zur Landwirtin und dem Studium in Kiel interessierte sie sich für die Forschung und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Geflügel und Pferde. „Das analytische Arbeiten hat mir sehr viel Spaß gemacht und eine gewisse Neugierde am Versuchswesen gehört dazu“. Als sie sich mit der Geburt der Kinder zusammen mit ihrem Mann Claus auf ihren landwirtschaftlichen Betrieb in Nübbel im Kreis Rendsburg konzentrierte, blieb diese Neugier erhalten. Im Umkreis des Nord-Ostsee-Kanals bewirtschaften die beiden 180 Hektar und halten 100 Milchkühe. Die komplette Nachzucht sowohl weiblich als auch männlich wird aufgezogen, die männlichen zur Bullenmast, die weiblichen zur Eigenremontierung. „Wir haben den Betrieb vor 20 Jahren mit 50 Kühen übernommen und sind Stück für Stück gewachsen“, erklärt Gudrun Bock. Vor drei Jahren haben Bocks einen neuen Laufstall gebaut, heute melkt die Chefin im Doppel-12er-Fischgrätenmelkstand. Ihr Mann Claus füttert derweil mit dem Futermischwagen die Ration aus Mais- und Grassilage, Rapsexpeller, Roggenschrot und Mineralfutter. „Wir verfüttern unser eigenes Getreide“, berichtet Gudrun Bock. Einmal im Jahr wird das Getreide durch eine fahrbare Mahl- und Mischanlage geschrotet und mit einer Säuremischung konserviert.
Der Herdendurchschnitt beträgt 9.800 Liter. „Wir arbeiten auf die 10.000 Liter zu, doch wir sehen die aktuelle Laktationsleistung immer im Zusammenhang mit der Gesundheit und der Lebensleistung“, erklärt die Landwirtin. Angestrebt wird eine längere Nutzungsdauer mit sechs bis sieben Laktationen und einer guten Lebensleistung.
Neues Siliermittel erfolgreich im Praxistest
„Natürlich müssen wir Landwirte heute die Kosten pro Kuhplatz niedrig halten“, sagt Gudrun Bock, „eine Reduzierung der Futterkosten bei gleichzeitig hoher Futterqualität trägt maßgeblich dazu bei.“ So war Familie Bock dann auch schnell bereit, ein von Schaumann neu entwickeltes Siliermittel auf ihrem Betrieb zu testen. Untersucht wurden unter anderem die Dosiertechnik und die Qualität der Einbringung sowie die Silagequalität nach Öffnen des Silos. Was Gudrun und Claus Bock gut gefallen hat: Es wurde beispielsweise auch die Dosiertechnik beim Hereinholen des Grases mit dem Ladewagen untersucht. „Normalerweise wird ja über den Häcksler dosiert, wir sind aber, um flexibler bei der Bewirtschaftung unserer vielen kleineren Flächen zu sein, zur Eigenmechanisierung mit dem Ladewagen übergegangen“, erzählt Claus Bock. Die hierfür notwendige Einbringung in den Gutfluss wurde dann speziell untersucht. Trotz schlechter Ausgangsbedingungen aufgrund ungünstiger Witterung für die Silagebereitung im Jahr 2016 habe das Futter eine gute Qualität gehabt. „Wir hatten trotz des niedrigen Trockensubstanz-Gehalts einen zufriedenstellenden Energiegehalt in der Grassilage und das ganze Jahr eine gleichbleibend gute Milchleistung“, erzählt das Ehepaar.
Schnell silieren bedeutet weniger Verluste
Verantwortlich dafür ist der von der ISF Schaumann Forschung entwickelte Milchsäurebakterienstamm Lactobacillus diolivorans. Eine spezielle Kombination homo- und heterofermentativer Milchsäurebakterienstämme sorgt für eine intensive Vergärung von Beginn an. „Der Bakterienstamm Lactobacillus diolivorans reduziert die Siloreifezeit auf zwei Wochen. Das Ergebnis ist eine aerob stabile Silage mit minimalen Verlusten und hohem Energiegehalt“, erklärt Dr. Ewald Kramer von der ISF Schaumann Forschung. Dieser heterofermentative Milchsäurebakterienstamm braucht anders wie seine heterofermentativen Artgenossen keine Mindestlagerdauer von 2-3 Monaten für die Konservierung des Ernteguts. Zusammen mit Lactobacillus buchneri und einem homofermentativen Milchsäurebakterienstamm arbeitet Lactobacillus diolivorans in Bonsilage Speed G für die Grassilierung und in Bonsilage Speed M für die Mais- bzw. GPS-Silierung. Die drei Milchsäurebakterienstämme ergänzen sich gegenseitig. Lactobacillus diolivorans hat eine sehr kurze Verdoppelungszeit sowie eine ausgeprägte Konkurrenzstärke und verschafft sich so Vorteile gegenüber den natürlichen Schadkeimen wie Hefe- oder Schimmelpilze. Die schnelle Milchsäurebildung in der Startphase des Gärprozesses schafft die Basis zur Synthese weiterer konservierender Stoffwechselprodukte wie z. B. Essigsäure, 1,2-Propandiol, 1-Propanol und Propionsäure. Mit Hilfe dieser heterofermentativen Gärprozesse gelingt es erheblich schneller als bisher, hochwertiges Siliergut vor energieabbauenden Hefen und Schimmelpilzen zu schützen. Dadurch lassen sich die Silagen bereits nach 14 Tagen Siloreifezeit wieder öffnen.
Für Gudrun und Claus Bock steht jedenfalls fest, dass sie Bonsilage Speed weiter auf ihrem Betrieb einsetzen werden. „Das Futter riecht sehr angenehm und wird von den Kühen gerne gefressen“, sagt Gudrun Bock und ihr Mann ergänzt „Bei der Maissilage ist es für uns von großem Vorteil, wenn wir das Silo schnell öffnen können und die energiereiche Silage ohne Verluste an unsere Kühe verfüttern können.“