(AMI). Am Freitag den 17. August hob die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften den Vereinigungspreis für Schlachtschweine der Handelsklasse E gegenüber der Vorwoche um fünf Cent auf 1,83 Euro je Kilogramm Schlachtgewicht an. Damit wurde die Höchstmarke aus dem September 2008 übertroffen. Seit der Einführung des Euros gab es keinen vergleichbar deutlichen Anstieg des Preises (23 Cent innerhalb von vier Wochen).
Nachfrageimpulse aus dem In- und Ausland sowie die nicht bedarfsdeckenden Stückzahlen werden meist als Gründe ins Feld geführt. Die rege Nachfrage nach deutschen Schlachtschweinen unter anderem aus Polen, sowie die gute Nachfrage nach Schweinefleisch im Inland wirkten seit Ende Juli preistreibend. Gleichzeitig fällt das Schlachtaufkommen gegenüber dem Vorjahr kleiner aus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im ersten Halbjahr 2012 laut vorläufigen Zahlen 28,9 Millionen Schweine geschlachtet, das ist ein Minus von 253.000 Tieren oder ein Prozent. Dies entspricht auch weitestgehend dem Verlauf in den meisten europäischen Ländern. In der Bundesrepublik sind von den rückläufigen Schlachtzahlen vor allem die neuen Bundesländer betroffen, in denen diese im Mittel um 14 Prozent zurück gingen. Mitte August lag das Schlachtaufkommen laut amtlicher Meldungen sogar bundesweit 5 % unter Vorjahresniveau.
Allerdings liegt nicht nur der Vereinigungspreis auf Rekordkurs. Auf Grund weltweit schlechter Ernten stiegen auch die Preise für Futtermittel bis August fast wöchentlich an. Alleine der Preis für Sojaschrot stieg dabei seit Jahresbeginn um etwa 50 Prozent. Ein Ende dieser Entwicklung ist aktuell noch nicht ganz abzusehen. In Folge dessen werden 2012, trotz des momentan hohen Preises für Schlachtschweine, mit Sicherheit keine Rekordgewinne für Schweinemäster zu erzielen sein. Vielmehr sind, auch im Hinblick auf die neuen Auflagen im Tier- und Umweltschutz zum Jahreswechsel, erschwerte wirtschaftliche Bedingungen zu schultern.
Die AMI wurde auf Initiative der Wirtschaft am 2. Juni 2009 gegründet. Die Geschäftsfelder umfassen die Bereitstellung neutraler, unabhängiger Marktfakten und Informationen über die nationalen und internationalen Agrarmärkte. Insgesamt werden 15 Märkte in über 70 Marktprodukten analysiert, bewertet und kommentiert. Weitere Informationen auf www.AMI-informiert.de.