RLV hofft auf sichtbares Bekenntnis des Ministers zum Kooperationsweg
(RLV). Mit dem Arbeitspapier „Nachhaltige Nutztierhaltung NRW“ fordert NRW-Landwirtschaftsminister Johannes Remmel Änderungen in der Tierhaltung. Die rheinischen Bauern kommen sehr wohl den Verbraucherwünschen nach und entwickeln die Tierhaltung, die sie bisher nach bester Beratung und aufgrund von Forschungsergebnissen aufgestellt haben, weiter. Der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) unterstützt diese Veränderungen bereits mit zahlreichen Projekten, wie mit dem Ausstieg aus dem Schnabelkürzen bei Geflügel, dem Schwänzekupieren bei Ferkeln und der Hornloszucht bei Rindern. Allerdings müssen Änderungen in der Tierhaltung auch bezahlbar bleiben, damit auch langfristig bäuerliche Familienbetriebe ihre Höfe bewirtschaften können, fordert der RLV.
Diese Meinung wird auch durch das Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates und dessen Vorsitzenden, Prof. Harald Grethe, unterstützt. Der Wissenschaftler betonte im Rahmen einer Fachtagung des NRW-Landwirtschaftsministeriums am Montag im Versuchs- und Bildungszentrum der Landwirtschaftskammer Haus Düsse, dass die Umsetzung von mehr Tierschutz erhebliche Kosten verursache. Denn Landwirte wären bisher kaum für mehr Tierschutz entlohnt worden und es wäre deshalb unfair, ihnen die entstandenen Probleme allein zuzuschieben. „Mehr Tierschutz ist notwendig, machbar und im Prinzip auch bezahlbar“, so Grethe wörtlich. Ohne finanzielle Unterstützung der Landwirtschaft würde man die Wettbewerbsfähigkeit mindern und die Tierhaltung könnte ins Ausland abwandern.
Der RLV hebt hervor, dass die rheinischen Landwirte ihre Tierhaltung weiterentwickeln möchten. Das zeige auch zuletzt die hohe Beteiligung an der Initiative Tierwohl, bei der die Schweine- und Geflügelhalter bereits in Vorleistung gegangen sind und schon jetzt für mehr Tierwohl in ihren Ställen gesorgt haben. Aber auch bei der Initiative Tierwohl wurde das Problem der Finanzierung und Ökonomie offenbar. Das Geld vom Handel zur Förderung des Tierwohls reicht bei weitem nicht aus, in alle Ställe zu investieren.
Der RLV erwartet, dass das NRW-Landwirtschaftsministerium sich zukünftig konsequent zum bereits eingeschlagenen Kooperationsweg mit der Landwirtschaft bekennt.