(BFL). Aktuell bereiten der Fachverband Biogas mit weiteren Kooperationspartnern der Biogasbranche eine Protestkundgebung vor dem Bundesumweltministerium (BUM) zu den von Bundesumweltminister Altmaier und Bundeswirtschaftsminister Rösler geplanten Änderungen zum EEG vor. Die von den Ministern angezettelte Diskussion zu den angeblich hohen Kosten der Energiewende hat zu einer akuten Gefährdung des Bestandsschutzes von Biogasanlagen geführt. Die Minister haben in der letzten Woche Vorschläge zu einer "Strompreisbremse" vorgestellt, deren Auswirkungen durch die Biogasbranche wie folgt dargestellt wird:
- Ersatzlos gestrichen werden sollen der Güllebonus für Anlagen deren Inbetriebnahmejahr zwischen 2004 und 2008 lag. Die Vergütung für Bestandsanlagen wird im Jahr 2014 pauschal um 1,5 % abgesenkt.
- Die Vergütung von Neuanlagen mit Inbetriebnahme ab dem 1. August 2013 wird in den ersten fünf Monaten auf den Marktwert des Stroms reduziert (derzeit ca. 5 Ct./kWh) und ab dem sechsten Monat wird im ersten ein Jahr um 4 % gekürzt.
Was kann das für die Branche bedeuten?
Die Rösler/Altmaier-Planungen bedeuten das Aus der Energiewende. Durch die zahlreichen geplanten Streichungen und Kürzungen würde der Zubau komplett zum Erliegen kommen, weitere Investitionen würden ihren Anreiz verlieren, bereits jetzt sind Banken und Investoren massiv verunsichert. Banken reagieren im Moment mit einer hohen Zurückhaltung auf Finanzzierungszusagen und sichern sich durch höhere Zinsen ab.
Mit dem Aus der Energiewende stehen 40.000 hoch qualifizierte Arbeitsplätze allein in der Biogasbranche auf dem Spiel. Das weltweit hoch angesehene Know-How deutscher Technologieführer würde in internationale Märkte mit Zukunftspotential abwandern.
Warum lohnt es sich zu kämpfen?
Die Kostendebatte wird per se unehrlich geführt. Die EEG-Umlage ist kein Indikator für die Kosten der Erneuerbaren Energien oder die Energiewende insgesamt. Von 5,27 Ct./kWh sind nur 2,96 Ct./kWh auf die direkten Vergütungszahlungen für EE-Anlagen zurückzuführen. Müssten die konventionellen Energieerzeugungsanlagen ihre Subventionen ebenfalls in die Umlage einrechnen, würde diese über 10 Ct./kWh liegen. Auf Dauer ist die erneuerbare Energiewende günstiger!
Infos zum Aktionstag bietet der Fachverband Biogas unter www.biogas.org und das BFL-Mitgliedsunternehmen PlanET-Biogas Technik unter www.planet-biogas.com.