Kooperation mit Evonik Industries sichert Kunden die derzeit bestmögliche Gasaufbereitungstechnologie
(BFL). Die EnviTec Biogas AG stattet ihre EnviThan-Anlagen zur Aufbereitung von Biogas in Bioerdgas ab sofort mit Membranmodulen von Evonik Industries aus. Mit den Polymermembranen des Essener Konzerns lässt sich in Biogasanlagen erzeugtes Rohbiogas besonders effizient reinigen, um es als hochreines Biomethan direkt in das Erdgasnetz einzuspeisen. Biogasanlagenbetreiber können mit der neuen Technologie von den Vorteilen profitieren, die das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für aufbereitetes Biogas vorsieht.
„Wir bieten unseren Kunden für alle Bereiche der Biogasproduktion jeweils die besten am Markt verfügbaren Entwicklungen an. Bei der Aufbereitung von Bioerdgas sehen wir die Zukunft in der Membrantechnologie, die allen bisherigen Verfahren zur Aufbereitung von Bioerdgas weit überlegen ist“, erklärt Olaf von Lehmden, Vorstandsvorsitzender (CEO) der EnviTec Biogas AG. „Wir sind daher froh, mit Evonik Industries einen starken Partner gefunden zu haben, der mit den SEPURAN® Green Membranmodulen über eine hervorragende Technologie für unsere Bioerdgasaufbereitung EnviThan verfügt.“
Für die Einspeisung in das Erdgasnetz muss Rohbiogas zuvor von Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Kohlendioxid befreit werden. Bisher gängige Verfahren wie die Druckwechseladsorption oder die Druckwasserwäsche haben einige gewichtige Nachteile: Sie benötigen Hilfschemikalien, Energie und erzeugen Abwasser, das wiederum zu reinigen ist. Die von Evonik Industries entwickelte Gastrennung mit Polymermembranen bringt Anlagenbetreibern im Vergleich dazu erhebliche Energie- und Kosteneffizienzvorteile. Obendrein ist das Verfahren sehr flexibel sowohl für Klein- als auch für Großanlagen anwendbar. Die neue Technologie, mit der Evonik bereits seit Anfang 2011 störungsfrei in einer Biogasanlage in Österreich Methan aus Rohbiogas auf mehr als 98 Prozent Gehalt reinigt, nutzt die unterschiedliche Größe von Gasmolekülen: Da Kohlendioxidmoleküle kleiner sind als Methanmoleküle, können sie die Mikroporen der Membran wesentlich schneller durchwandern. An der Hochdruckseite der Membran sammelt sich somit Methan an, während die unerwünschten Komponenten des Biogases passieren.
„Die neue Technologie kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn wir gehen davon aus, dass sich der Markt für die Aufbereitung in Bioerdgas in den nächsten Jahren rasch entwickeln wird“, so von Lehmden. Nach dem Willen der Bundesregierung soll Bioerdgas zunehmend fossiles Erdgas ersetzen. Bis 2020 sollen jährlich 60 Milliarden Kilowattstunden, bis 2030 rund 100 Milliarden Kilowattstunden erzeugt und ins Netz eingespeist werden. Mit dem neuen EGG 2012 erhalten Betreiber von Blockheizkraftwerken, die aufbereitetes Biogas nutzen, einen erhöhten Gasaufbereitungsbonus auf die Stromvergütung. Das macht den Markt für Bioerdgas neben den möglicherweise in den nächsten Jahren steigenden Erdgaspreisen auch für Biogasanlagenbetreiber attraktiver. Erhebliches Potenzial bietet die Aufbereitung in Bioerdgas beispielsweise Anlagenbetreibern, die kein Wärmekonzept realisieren können, mit dem sie die in einem Blockheizkraftwerk bei der konventionellen Biogas-Verstromung anfallende Abwärme sinnvoll nutzen können. Zum Vergleich: Während bei der reinen Verstromung nur maximal 40 Prozent der im Biogas enthaltenen Energiemenge anschließend als Strom vorliegen, gelingt bei der Einspeisung von aufbereitetem Biogas eine Ausbeute des Energiegehalts von mehr als 90 Prozent. „Biomethan ist der Joker im Energiemix der Zukunft. Keine andere erneuerbare Energie ist effizienter“, sagt von Lehmden. „Aufbereitetes Biogas wird daher einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energiewirtschaft leisten.“
Noch werden bis zu 80 Prozent des in Deutschland verbrauchten Erdgases importiert. Aufbereitetes Bioerdgas kann dazu beitragen, einen hohen Anteil des Erdgasverbrauchs aus heimischen, nachwachsenden Rohstoffen und organischen Reststoffen zu decken. So lässt sich auch der Ausstoß von Treibhausgasen verringern. Der Grund: Bei der Verbrennung von Biomethan wird nur so viel Kohlendioxid frei, wie die zur Erzeugungen verwendeten Substrate vorher gebunden haben. Die Folge ist eine im Idealfall klimaneutrale Nutzung.
Weitere Informationen www.envitec-biogas.de.