- Modulreinigung reduziert verschmutzungsbedingte Ertragsverluste
- Gleichzeitige Funktionsprüfung und Wartung stellt Optimierung sicher
(BFL). An stürmischen Spätherbsttagen wirbelt der Wind gerne Laub und Schmutz auf und verschmutzt PV-Module auf Dach- und Freiflächen. Das sorgt, neben der jahreszeitbedingt niedrigen Sonneneinstrahlung für unnötige Energieeinbußen. Regen allein schafft es nicht die PV-Module der Solaranlage von Staub und Verschmutzungen zu befreien. Hartnäckige Rückstände aus Niederschlägen, Vogeldreck, Ackerbau und Umweltemissionen (z.B. Ammoniakdämpfe, Pollen, etc.) bedecken als klebriger Belag die Moduloberflächen. Die Lichteinstrahlung der Module wird durch diese äußeren Einflüsse negativ beeinträchtigt und der Ertrag und somit auch die Rentabilität der Anlage sinken schnell um bis zu zehn Prozent. Auch darüber liegende Werte sind bereits gemessen worden. Gründe können besonders partiell starke Verschmutzungen an einzelnen Modulen sein, die auch die Leistung der nachgeschalteten Module beeinträchtigen. Das trübe Herbst- und Winterwetter sorgt gerade in den Morgen- und Abendstunden für niedrige Energieerträge und die für die Wechselrichter notwendige Betriebsspannung wird morgens erst sehr spät erreicht bzw. am Nachmittag bereits sehr früh unterschritten. Daneben spielt die Neigung der Flächen eine große Rolle. Je geringer die Neigung der Flächen desto mehr Reinigung ist erforderlich. Gereinigt werden muss immer irgendwann.
Aber wann ist der Zeitpunkt dafür gekommen und wie häufig sollte gereinigt werden?
Eine Entscheidungsgrundlage für die Photovoltaik Reinigung sind die Ertragseinbußen. Sind diese größer als die Reinigungskosten ist die Entscheidungsfindung einfach. Eine Faustformel für die Berechnung bietet folgende Link: http://www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/betrieb/reinigung.
Auch stellt sich die Frage ob die Reinigung selbst oder durch ein professionelles Unternehmen durch geführt werden sollte bzw. kann. Ausserhalb von jahreszeitlich bedingten Arbeitsspitzen ist es für Landwirte sicherlich verlockend selbst aktiv zu werden, aber Landwirte die die Reinigung selbst durchführen möchten, sollten jedoch einige Punkte zur Arbeitssicherheit und –qualität beachten.
Oft sind Anlagen auf landwirtschaftlichen Gebäuden schwer erreichbar, weil beim Bau nicht an die Begehbarkeit für die Reinigung gedacht wurde. Mit der Häufigkeit der Reinigung steigt dann auch das Unfallrisiko. Um Schäden und Geldverluste zu vermeiden sind einige Überlegungen notwendig. Professionelle Reinigungsunternehmen arbeiten hier z.B. mit Teleskoparbeitsbühnen und professionellen Reinigungsgeräten.
Schrubber, Wasser und Chemie sind da keine gute Empfehlung. Wenn schon weiches Regenwasser nicht funktioniert ist normales Leitungswasser erst recht tabu. Leitungswasser enthält Kalk und andere Mineralien und hinterlässt Flecken und Schlieren. Unter extremen Bedingungen ist es sogar möglich, dass sich Kalk in das speziell gehärtete Glas der PV-Module einbrennt. Auch die Trocknung ist hier sehr langsam und damit anfällig für eine vorzeitige Verstaubung.
Profis verwenden deshalb nur „entionisiertes oder entmineralisiertes Wasser“ für die Glas- und Solar-Reinigung. Dieses „Wasser“ besitzt für den Reinigungsprozess folgende wertvolle Eigenschaften:
• hohes Auflösungsvermögen der Verschmutzungen – starke Reinigungskraft
• verbindet sich sofort mit dem Schmutz – der zügig weggespült wird
• das Benetzungsvermögen ist sehr hoch. Selbst bei Sonnenschein trocknet die Fläche schnell und streifenfrei ab
• behandelte Flächen bleiben länger sauber, was die Reinigungsintervalle verlängert
• die Reinigung ist ökologisch unbedenklich, da keine Chemie eingesetzt wird.
Neben "puren" Wasser sind aber noch weitere Voraussetzungen an die Arbeitstechnik zu stellen. Die sehr glatten, ebenen Oberflächen von solarthermischen Kollektoren und Solarmodulen sorgen dafür, dass möglichst kein Sonnenstrahl gebrochen wird. Sie bestehen aus thermisch gehärtetem Glas und sind somit gut geeignet für eine wischende oder bürstende Reinigung. Hier sollten Reinigungsgeräte eingesetzt werden, die nicht über scharfe Kanten und überstehende Schraubenköpfe verfügen. Es sollte ein permanenter Wasserzufluss mit einer guten Verteilung über die Arbeitsfläche garantiert werden. Hinter den Reinigungsbürsten sorgt eine ausreichend bemessene Wassermenge für das Abschwemmen von gelösten Schmutzpartikeln.
Mit der Reinigung sollte die Anlage auch immer einem Funktionstest und einer Wartung unterzogen werden. Ist beispielsweise die Leistung unterdurchschnittlich, liegt vielleicht ein technischer Defekt an Wechselrichtern, Kabeln, Stecker, Kupplungen oder PV-Modulen vor. Können Defekte an Wechselrichter und Kabelstrang ausgeschlossen werden, ermöglicht eine Wärmebildüberprüfung der Module weitere Erkenntnisse über Defekte und nicht sofort sichtbare Materialfehler. Defekte Solarmodule bremsen nicht nur die weiteren Module im String, sondern stellen auch eine potentielle Brandgefahr durch Überhitzung dar.