Eutererkrankungen in der Milchviehhaltung sind nach wie vor ein großes Problem - Zwischen den Melkvorgängen zu desinfizieren kann nachweislich die Gesundheit verbessern
(DLG). Eutererkrankungen kosten den Landwirt richtig Geld: An Mastitis erkrankte Tiere gehen in ihrer Milchleistung zurück, ihre Milch muss nach einer Euterbehandlung verworfen werden, und häufig scheiden eutererkrankte Kühe vorzeitig aus der Herde aus. Die Eutergesundheit hängt von mehreren Faktoren ab. Einer der wichtigsten ist die Melkhygiene. Durch hygienische Maßnahmen beim Melken lässt sich das Risiko für Euterentzündungen deutlich reduzieren. Zu diesen Maßnahmen zählen die sorgfältige Eutervorbereitung durch Vormelken und Zitzenreinigung sowie die Nachsorge durch das Zitzendippen, um der geöffneten Zitze nach dem Melken einen Schutz vor eindringenden Keimen zu geben.
Infektionsgefahr über das Melkzeug
Aber auch während des Melkens besteht permanent die Gefahr, dass Mastitiserreger von Kuh zu Kuh übertragen werden. Dies kann durch die Hand des Melkers geschehen, vor allem aber durch die Melkzeuge. An den Oberflächen der Zitzengummis, der kurzen Milchschläuche und des Sammelstücks befinden sich noch Reste der Milch der zuvor gemolkenen Kuh. Wenn diese Milchreste Mastitiserreger enthalten, so werden sie unweigerlich an die nachfolgende Kuh verbracht. Das Infektionsrisiko für die nachfolgende Kuh wird drastisch erhöht. Vorbeugen kann man zwar durch eine Melkreihenfolge, bei der gesunde Kühe vor kranken Kühen gemolken werden. Das lässt sich aber in vielen Herden nicht einrichten, sodass stattdessen eine Zwischendesinfektion der Melkzeuge an dieser Stelle sehr hilfreich ist. Insbesondere in großen Herden unterbricht sie die Infektionskette von kuhassoziierten bzw. euterassoziierten Keimen wie Staphyloccocus aureus zwischen den Kühen.
Schnell und wirksam
Die Desinfektion von Melkzeugen zwischen den Melkungen zweier Kühe stellt jedoch hohe Anforderungen, denn es verbleibt nur wenig Zeit, bis die nächste Kuh angehängt wird. Die an der Oberfläche herrschende Temperatur ist insbesondere im Winter niedrig und die organische Belastung mitunter auch recht hoch, je nachdem, ob und wie vorgespült wird. Es sollte aber möglichst vorgespült werden. Zwingend ist das Nachspülen mit Wasser von Trinkwasserqualität, um die Milch nicht zu verunreinigen. Die spezifischen und hohen Anforderungen sind Grundlage für die DLG-Prüfung für Mittel zur Melkzeugzwischendesinfektion. Zur Verleihung des DLG-Gütezeichens für Mittel zur Melkzeugzwischendesinfektion werden die Mittel auf ihre Wirksamkeit nach einem europäischen Standardtest bei 10 °C und hoher organischer Belastung sowie einer Einwirkzeit von einer Minute getestet. Im Materialtest müssen die Mittel ihre Verträglichkeit beweisen. Die Elastizität und die Zugfestigkeit von Zitzengummis dürfen durch das Mittel nicht beeinträchtigt werden. Mit dem Produkt Wofasteril® MZZD der Firma Kesla Pharma Wolfen GmbH wurde erstmals ein Mittel zur Melkzeugzwischendesinfektion mit dem DLG-Gütezeichen ausgezeichnet. Damit erhalten die Landwirte eine qualifizierte Aussage, dass das Mittel gut wirkt.
Interessenten erhalten weitere Informationen zur Melkzeugdesinfektion sowie zu geprüften Mitteln beim DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel. Ansprechpartner ist Dr. Michael Eise, Tel.: 069/24788-630 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.