Die wichtigsten Gründe für diese Entwicklung sind:
1. Das Angebot geht zurück
Weltweit ging die Milcherzeugung in den letzten acht Monaten um rund ein Prozent zurück. Wichtige Exporteure wie Australien und Argentinien haben sogar bis zu sechs Prozent weniger Milch produziert. Neuseeland und USA haben die erwartete Produktionsausweitung nicht realisiert. Und in Europa ist die Milcherzeugung trotz Quotenerhöhung rückläufig. Sie liegt derzeit 4,2 Prozent unter der EU-Milchquote.
2. Anstieg der Kaufkraft und der Nachfrage
Nachdem die Folgen der Wirtschafts- und Bankenkrise so langsam überstanden sind, verbessert sich die Kaufkraft an den internationalen Märkten wieder. Die Nachfrage steigt spürbar an.
3. Die Läger sind leer
Die steigende Nachfrage trifft aber auf ein sinkendes Angebot, während gleichzeitig die Läger leer sind: "Die Läger für Milchprodukte sind seit Weihnachten leer gefegt", meldet der MIV. Besonders gilt das wohl für Käse, einem der wichtigsten Produkte. "Die Lagerbestände der meisten Schnittkäsesorten haben niedrigstes Niveau erreicht", heißt es im Marktbericht der Käsebörse.
4. Der schwache Euro stärkt den Export
Als zusätzlicher Faktor hilft die Euro-Schwäche den Exporteuren, denn dadurch ist die EU wieder wettbewerbsfähiger gegenüber den großen Anbietern aus anderen Erdteilen. Das ist ganz entscheidend, weil beispielsweise beim Käse rund 40 Prozent der deutschen Erzeugung ins Ausland gehen.
Das Fazit ist eindeutig: Jeder Milcherzeuger sollte jetzt die Reserven für eine Steigerung seiner Produktion nutzen. Mit steigenden Erzeugerpreisen ist es doppelt so rentabel, die Milchproduktion optimal zu steuern. Denn jeder abgelieferte Liter Milch zählt beim Betriebsergebnis deutlich mehr als im vergangenen Jahr.