(FNL). In der modernen Tierhaltung, unabhängig von deren Größe, sind Wirtschaftlichkeit und tiergerechte Haltung absolut gleichberechtigt. Zu diesem Ergebnis kam heute die Podiumsdiskussion "Komfort im Kuhstall: Wie viel Verantwortung steckt in moderner Tierhaltung?", die von der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) auf dem ErlebnisBauernhof in Halle 3.2 der Internationalen Grünen Woche organisiert wurde.
Georg Wilsmann, Milchviehhalter und LandRat der FNL, eröffnete die Diskussion mit der Aussage: "Eine gesunde Branche wie die Landwirtschaft hat auch gesunde Tiere. Nur wenn die Kuh sich wohl fühlt, ist sie auch in der Lage hohe Leistung zu bringen. Tiergerechte Haltung ist für mich nicht nur gesetzliche und ethische Pflicht, sondern auch ein zentrales Unternehmensziel. Nur so gewinnen sowohl Mensch als auch Tier."
Dr. Ulrike Borchert, Solution Manager Hygiene & Kuhkomfort der Firma DeLaval, pflichtete ihm bei: "Kühe regieren sehr sensibel auf Unstimmigkeiten in Ihrer Umgebung und senden entsprechende Signale aus. Sind die Stallbedingungen nicht in Ordnung, kann dies Stress auslösen, der wiederum zu einer verminderten Milchleistung führt. Bei der Entwicklung unserer modernen Produktlösungen im Kuhstall stehen die Gesundheit von Tier und Mensch, das Wohlbefinden der Tiere, der Umweltschutz sowie die damit verbundene soziale Verantwortung im Vordergrund."
Dr. Hans-Joachim Götz, Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte, erinnerte auch an die wichtige Rolle der Veterinärmediziner: "Die Integration der tierärztlichen Bestandsbetreuung in den Produktionsprozess des landwirtschaftlichen Betriebes in Deutschland und der gesamten EU ist ein zusätzlicher Garant für die Qualität und Sicherheit tierischer Lebensmittel."
Michael Goldmann, Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Deutschen Bundestages und selbst ausgebildeter Tierarzt, sagte: "Tierschutz ist gleichbedeutend mit verantwortungsvoller Nutztierhaltung und damit die ethische Grundlage agrarischen Handelns. Er hat einen hohen politischen Stellenwert und sollte auf fachlicher Grundlage diskutiert werden. Dieses Ziel verfolgen wir konsequent weiter."