(ZDS). Landwirtschaftsministeriun Ilse Aigner macht sich öffentlich für ein Tierschutzlabel stark. "Damit der Verbraucher mehr Wahlfreiheit hat", heißt es in Presseverlautbarungen des Ministeriums. Bei den Diskussionen um das Für und Wider wird gerne auf die Schweiz geschielt, die sich ein hochsubventioniertes Labelling leistet. Mehr als die Hälfte der Tiere wird unter diesem Label produziert. Aber wie lange noch? Der Steuerzahler wird langsam sauer. Er muss für das gute Gewissen nämlich zwei Mal in die Tasche greifen. Weil ein mehr an Tierschutz höhere Produktionskosten verursacht, hat der Landwirte per Landwirtschaftsgesetz Anspruch auf Entschädigung. Gleichzeitig ist Fleisch in der Schweiz im europäischen Vergleich verhältnismäßig teuer. Und damit drängt preiswerteres Fleisch aus dem Umland in die Schweiz. Sehr zum Ärger der Produzenten. Auf die Solidarität der Verbraucher ist eben kein Verlass. Das mussten schon die englischen Schweinehalter lernen.
In Deutschland existiert bereits jetzt eine Fülle von "Labelprogrammen". Neben Neuland- und Biohaltern gibt es diverse privatwirtschaftliche Gütesiegel. Die Wahlfreiheit ist damit gegeben. Bisher gelang es aber offensichtlich nicht, aufgrund dieser Label mehr Fleisch abzusetzen: derzeit wird rd. 0,5 % Schweinefleisch aus biologischer Haltung verkauft. Eine Steigerung ist derzeit nicht erkennbar.
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