Erfolgreiche Pilotveranstaltung der Jungen DLG und der Universität Göttingen für Studierende der Agrar- und Ernährungswirtschaften – 450 Teilnehmer informierten sich in Göttingen über Fragen der Hofübergabe und Hofübernahme
(DLG). Die Junge DLG hat es sich zur Aufgabe gemacht, Studierende der Fachrichtungen Agrar- und Ernährungswirtschaft an Hochschulen und Fachhochschulen bei der Umsetzung gemeinsamer Veranstaltungen, Exkursionen, Workshops und Karrieretage zu unterstützen. Die erste gemeinsame Veranstaltung hierzu, die kürzlich mit den Arbeitsgemeinschaften und der Fachschaft der Fakultät für Agrarwissenschaften an der Universität Göttingen durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg. 450 Teilnehmer informierten sich unter dem Thema „Und plötzlich bin ich Chef…“ über alle wesentlichen Aspekte der Hofübergabe und der Hofübernahme in der Aula der Göttinger Fakultät für Agrarwissenschaften. In ihrer Begrüßung wies Franziska Bennecke, Landwirtin aus Kissenbrück (Niedersachsen) und Vorsitzende der Jungen DLG, auf die vielfältigen Angebote der Jungen DLG hin und riet den Studierenden, jede Möglichkeit zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu nutzen. „Dies erweitert den Horizont, bringt neue Ideen und gibt stets wichtige Impulse für das eigene Tun“, betonte Bennecke.
In einem Übersichtsvortrag ging Dr. Johannes Waitz von der Rechtsanwaltskanzlei Göhmann aus Braunschweig auf die wesentlichen Aspekte der Hofübergabe ein. Dabei vermittelte er anhand von anschaulichen Fallbeispielen die Grundlagen, die es bei der Vererbung von landwirtschaftlichen Betrieben zu berücksichtigen gilt. Hofübernehmer müssten sich nach Auffassung von Dr. Andreas Quiring, Geschäftsführer der Andreas Hermes Akademie (Bonn), darüber im Klaren sein, dass sie dann auch Führungskräfte sind. Dies erfordere im Rahmen der Hofübernahme unter anderem deutliche Signale dahingehend auszusenden, wer auf dem Hof das Sagen hat und wer Entscheidungsvollmachten ausübt. Zudem gelte es, Fragen der Mitarbeitermotivation offensiv anzugehen und auf unterschiedliche Bedürfnisse der auf dem Hof angestellten Arbeitnehmer einzugehen. Praktische Tipps erhielten die Studierenden von Cathrina Claas-Mühlhäuser, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Claas KGaA mbH (Harsewinkel), und von Landwirt Henning Pfeiffer aus Clenze (Niedersachsen). Für die Claas-Aufsichtsratsvorsitzende kommt der harmonischen Übergabe, gerade in einem Familienbetrieb, große Bedeutung zu. Daneben gelte es, als „neue“ Führungskraft fachlich auf dem Laufenden zu sein. Hierbei kam ihr zu Gute, dass sie alle Teilbereiche durchlaufen und dabei die Komplexität und die Philosophie des gesamten Unternehmens kennengelernt hat. Henning Pfeiffer forderte die Studierenden auf, mit Mut den Beruf des Landwirtes anzugehen. Lust auf Landwirtschaft habe er in seiner Lehre erfahren. Danach habe für ihn festgestanden, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Den Zuhörern empfahl er, die Generationsabfolge rechtzeitig zu planen und dabei die Betriebsentwicklung festzulegen. „Es kommt nicht drauf an, was man hat, sondern was man daraus macht“, so das Leitmotiv des niedersächsischen Landwirts.
„Da die Resonanz auf die Veranstaltung überaus positiv war, wird die Junge DLG auch im kommenden Jahr wieder eine Veranstaltung gemeinsam mit der Fachschaft und den Arbeitsgemeinschaften der Fakultät der Agrarwissenschaften in Göttingen anbieten. Darüber hinaus sind wir für Partnerschaften dieser Art mit weiteren Hochschulen und Fachhochschulen offen“, resümierte die Vorsitzende der Jungen DLG Franziska Bennecke.