Marktdiskussion auf den DLG-Unternehmertagen in Magdeburg
(DLG). Für die Vermarktung von Weizen der diesjährigen Ernte gibt es wenig Impulse. „In diesem Jahr ist ein deutlicher Aufbau der Endbestände möglich“, sagte Stefan Vogel heute während der Abschlussdiskussion der DLG-Unternehmertage in Magdeburg. Der Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung des Agrarhandelshauses Toepfer International erwartet „eine mehr als ausgeglichene Weizenbilanz“. Da auch andere Regionen in Europa – von Spanien bis zum Schwarzen Meer – in diesem Jahr gute Ernte verzeichneten, steige in allen Überschussregionen der Exportdruck. Zugleich sei die mittelfristige Finanzierung der Getreideeinfuhren in Ägypten unklar. Das krisengeschüttelte Land zählt zu den wichtigsten Importeuren weltweit.
Von „einer leichten Hoffnung auf höhere Weizenpreise im späten Herbst“, berichtete in Magdeburg Getreidehändler Holger Simons von der DLS-Schmitt GmbH. Für Triticale beobachtet Simons einen sich positiv vom Weizen abhebenden Preistrend.
Der Rapspreis dürfte vorerst kaum zu alten Höhenflügen von weit mehr als 400 Euro pro Tonne zurückkehren. Sönke Baden, Ölsaatenhändler bei Bunge, erwartet für die kommenden Monate ein Niveau von „350 Euro und sicher nicht viel mehr“. Der sinkende Absatz von Rapsöl für Treibstoffe zeige bereits klare Wirkung.
Sorgen bereitet in diesem Jahr der erhöhte Befall mit Mutterkorn, nicht nur beim Roggen. Auch Weizenpartien sind häufiger als zuvor betroffen. Zum gesundheitlichen Risiko kommt der wirtschaftliche Schaden: „Zehn Euro Reinigungskosten pro Tonne und ein Mengenverlust von fünf Prozent über die so genannte Ausreinigung sind möglich“, erläuterte Jürgen Hittel, ATR Landhandel, während der Marktdiskussion am Donnerstag.